Lange vor unserer Zeit errichteten Menschen rund um den Globus riesige Steinbauten. In Schottland, der Bretagne, Malta, der Türkei, Jordanien oder Korea legen außergewöhnliche Fundstätten Zeugnis früher menschlicher Kulturen ab. Woher kamen diese Menschen? Was wollten sie ausdrücken mit den Tausenden von Menhiren, Dolmen, Erdhügeln, Steinkreisen, Tempelanlagen? Wie viele Personen waren erforderlich, um einen 20 Tonnen schweren Deckstein zu transportieren? Welche gesellschaftlichen Voraussetzungen waren notwendig für Großbauten wie die Anlagen von Stonehenge, die Tempel von Malta oder die Steinreihen von Carnac? Bis etwa 10.000 vor Christus waren die Menschen Jäger und Sammler. Dann setzte ein Wandel ein, die Menschheit wurde sesshaft. Unser bisheriges Bild des primitiven, irrgläubigen Menschen der Jungsteinzeit bedarf der Korrektur. Das weltumspannende Netz klug durchdachter, neolithischer Baukunst zeigt eindrucksvoll auf, dass sich damals etwas Wesentliches geändert hatte. »Seit Millionen Jahren lebt der Mensch als Wildbeuter und plötzlich ändert sich sein Leben radikal. Das ist viel radikaler als der Beginn des digitalen Zeitalters oder die Industrialisierung!«, sagt Prähistoriker Hermann Parzinger, der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.